• 23. April 2025
  • Felix Hardy
Ein junger Mensch sitzt auf einem Hocker in einem Raum mit Holzboden und betrachtet sein Smartphone. Vor ihm eine Wand voller Porträts und Landschaftsbilder, die durch leuchtende, blaue Datenströme mit dem Handy verbunden sind. Auf dem Boden liegen verstreute Blätter und ein aufgeklappter Laptop. Durch das Fenster fällt warmes Licht in den Raum.

KI-Bildgeneratoren 2025: Zwischen Hype, Realität und kreativer Revolution

Ein Jahr später: Alles anders?

Seit meinem letzten Beitrag im April 2023 hat sich die Welt der KI-Bildgeneratoren dramatisch weiterentwickelt. Damals habe ich mich noch gefragt, ob Tools wie Bild-KIs den klassischen Content Creator ersetzen können. Heute muss ich sagen: Die Frage stellt sich in dieser Form kaum noch – in einigen Bereichen übernehmen Bild-KIs bereits Aufgaben, die bislang dem Menschen vorbehalten waren, und der Trend zur Automatisierung kreativer Prozesse setzt sich spürbar fort. Text in Bildern wird akkurater dargestellt, Fotorealismus erreicht neue Höhen, und auch Video-KI liefert Ergebnisse, die sich kaum noch von Realaufnahmen unterscheiden lassen. Auch wenn Video-KI ebenfalls spannende Fortschritte macht, liegt in diesem Beitrag der Fokus auf der Bild-KI – einem Bereich, der aktuell besonders dynamisch und richtungsweisend ist.

Mehr zum Thema: Wie KI den Content-Markt verändert – unser Rückblick auf die wichtigsten Entwicklungen 2023

1000 Bilder, ein Tool: Mein Experiment mit ChatGPT

Screenshot einer Benutzeroberfläche mit schwarzem Hintergrund und einem Menü auf der linken Seite. Icons und Begriffe wie „ChatGPT“, „Sora“, „GPTs erkunden“ und „Bibliothek“ sind zu sehen. Das Symbol „Bibliothek“ mit einer orangefarbenen Umrahmung ist hervorgehoben und zeigt die Zahl 986.In den letzten Wochen habe ich mithilfe von ChatGPT rund 1000 KI-generierte Bilder erstellt. Die Kombination aus textbasierter Steuerung und visuellem Output ermöglicht eine neue Form der Content-Produktion. Besonders interessant: Die Erstellung von Assets in Serie. Ob Figuren, Hintergründe oder Variationen eines Bildes – der kreative Spielraum ist quasi unbegrenzt.
Trotzdem gibt es noch klare Limitierungen bei der Bildgenerierung mit KI:

  • Gesichter sehen zwar ähnlich aus, wirken aber oft leicht verzerrt oder „unheimlich“
  • Farbgebung tendiert oft zu einem rötlich/orangen Farbton, wenn nicht explizit anders angegeben
  • Nur drei feste Bildformate verfügbar
  • Kleine Details wie Text oder Logos sind weiterhin fehleranfällig

Diese Einschränkungen zeigen: Wir befinden uns noch in einer Art „Beta-Zustand“. Was wir heute sehen, ist wahrscheinlich die schlechteste Version dieser Technologie – und selbst die ist bereits beeindruckend.

Internationale Konkurrenz: ByteDance mischt mit

Nicht nur die bekannten US-Player treiben die Entwicklung im Bereich KI-Bildgenerierung voran. Auch asiatische Firmen wie ByteDance (TikTok) bringen mittlerweile eigene Bild-KIs auf den Markt, die in puncto Realismus und Stilvielfalt durchaus mithalten können. Welche KI aktuell die „beste“ ist, ändert sich gefühlt täglich. Ein Jahr in diesem Bereich ist eine Ewigkeit.

Endlose Assets, begrenzte Kontrolle

Digitales Kunstwerk mit einem halb Mensch, halb Roboter-Porträt. Die linke Gesichtshälfte zeigt einen realistisch gezeichneten Mann, die rechte ein stilisiertes, technisches Robotergesicht mit Leiterbahnen und metallischer Struktur. Das Bild symbolisiert die Verschmelzung von Mensch und künstlicher Intelligenz.Die Idee, unendlich viele KI-generierte Bilder für Kampagnen, Websites oder soziale Medien zu erstellen, klingt verlockend. Doch die Vielzahl an Möglichkeiten bringt auch Herausforderungen mit sich: Welche Version ist die richtige? Wie stelle ich Konsistenz sicher? Und wie verhindere ich, dass meine Marke im KI-Bilderrausch verwässert?

Das zeigt sich besonders bei der Arbeit für Kundenprojekte: Zwar lassen sich Motive schneller und vielfältiger erstellen als je zuvor. Gleichzeitig braucht es neue Prozesse für Auswahl, Abstimmung und Nachbearbeitung.

Neues Spielfeld für Content Creation

Infografik mit dem Titel „KI im kreativen Arbeitsablauf“. Sie zeigt einen vierstufigen Prozess: „Prompt eingeben“, „Bildgenerierung“, „Bildauswahl“ und „Finales Ergebnis“. Jede Stufe ist durch Pfeile und vereinfachte Icons illustriert, auf einem orangefarbenen Hintergrund mit Symbolen für Malpinsel und Regler.Was bedeutet das alles für die Zukunft der Content Creator? Kurz gesagt: Die Spielregeln für Content Creation verändern sich. Klassische Fotoproduktionen, Illustrationen oder Mockups könnten in vielen Fällen durch Bild-KI ersetzt werden – oder zumindest ergänzt. Gleichzeitig entstehen neue Rollen: Prompt-Designer, KI-Art-Directors oder Creator, die sich auf den Feinschliff von KI-Assets spezialisieren.
Gerade für Agenturen bieten sich ungeahnte Möglichkeiten: A/B-Testings mit mehreren Bildvarianten, hyperpersonalisierte Kampagnen oder vollautomatisierte Content-Strecken sind keine Zukunftsmusik mehr.

Lesenswert: Unser Beitrag über neue Berufsbilder im digitalen Marketing

 

Ausblick: Was kommt als Nächstes?

Die Entwicklung von KI-Bildgeneratoren ist rasant, die Dynamik kaum zu stoppen. Bereits jetzt arbeiten viele Anbieter an Features wie „Inpainting“, „Outpainting“, noch besseren Hauttönen oder Bildserien mit identischen Charakteren. Die Einbindung in Workflows wie Canva, Figma oder Adobe Creative Cloud ist bereits angelaufen. Und es wird nicht mehr lange dauern, bis KI-Tools auch vollständige Storyboards, Comicserien oder interaktive Designs erstellen können.

Mehr zum Thema: Warum KI längst Teil unseres Agenturalltags ist

Fazit: Ein Jahr KI-Bildrevolution

Vor einem Jahr lautete mein Fazit noch: Bild-KIs können Content Creator nicht ersetzen, sondern nur unterstützen. Heute würde ich sagen: Bild-KIs entwickeln sich zu starken Partnern in der kreativen Arbeit. Die Technik hat in nur einem Jahr einen Sprung gemacht, der viele kreative Berufe nachhaltig beeinflusst.

Trotz aller Limitationen: Wer heute einsteigt, lernt mit der Technik zu wachsen. Die kreative Arbeit wird sich verändern, aber nicht verschwinden. Vielmehr verschiebt sie sich – weg vom Erstellen einzelner Werke, hin zur Orchestrierung kreativer Prozesse. Und das ist vielleicht die spannendste Entwicklung von allen.

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