• 13. Oktober 2022
  • Nora Boutrid
TikTok für Unternehmen: Ein Plädoyer an TikTok’s Imperfektionismus Teil 1

TikTok für Unternehmen: Ein Plädoyer an TikTok’s Imperfektionismus (Teil 1)

Die Plattform TikTok hat das Herz vieler junger Menschen im Sturm erobert – Tendenz steigend. Mit rund 1 Milliarde aktiver Nutzerinnen und Nutzern gehört die App mittlerweile zu den Bestsellern unter den Social Media-Plattformen und bietet anderen Mitbewerbern längst die Stirn. Denn dank klugem Algorithmus zeigen wir der App, was uns gefällt und was wir sehen wollen – bis dieser schließlich bestimmt, wie unsere „Filterbubble” aussehen soll und es mitunter schwerfällt, die App wieder zu schließen. Diesen Grundgedanken machen sich viele große Unternehmen wie OTTO, Just Spices oder die Volksbank Mittelhessen zu Nutzen und erweitern ihre Social Media Präsenz um TikTok. Aber auch kleine Betriebe oder Agenturen wollen am Hype teilnehmen und springen langsam aber sicher auf den Zug auf. Denn: Die Zeiten der makellosen Selbstdarstellung auf Social Media sind längst vorüber und schierer Perfektionismus ist sowas von out-of-date. Das Publikum auf TikTok verlangt einen Mix aus Selbstironie, ehrlicher Authentizität und prägnanter Information. Die Kommunikation wird somit noch visueller und das ist gut so! 

Viel Reichweite auch für kleine Accounts

TikTok ist in aller Munde und noch längst kein Kandidat für den gefürchteten Social Media-Friedhof. Der Grund hinter dem Erfolg ist so einfach wie genial: Bei TikTok können kurze Videoclips hochgeladen werden, die mit Musik oder O-Tönen hinterlegt sind, durch verschiedene Filter oder Effekte angepasst und schließlich geteilt werden. Damit unterscheidet sich die App nicht grundlegend von anderen Plattformen wie Instagram oder Facebook, besticht allerdings durch einen sehr großen Vorteil: Die Anzahl der Likes oder Follower eines Accounts spielt keine große Rolle für den tatsächlichen Erfolg eines Kurzclips. So können auch kleine Accounts oder Newcomer viel Reichweite generieren. TikTok bietet demnach den perfekten Ort, um sich kreativ auszuprobieren und gleichzeitig das eigene Unternehmen oder die Marke in den Fokus zu rücken. Zweifelsohne ist darauf hinzuweisen, dass auch das kunterbunte Kreieren und Ausprobieren auf dieser Plattform Bestandteil einer ausgeklügelten Strategie darstellt. Dennoch bietet TikTok die ideale Bühne, um  inszenierten Videoclips einen glaubwürdigen Touch zu verleihen und veraltete Konventionen und Normen anderer Plattformen zu brechen (Social Media altert anders). Die Plattform erlaubt Raum für Inspiration. 

Ist TikTok die neue Employer-Branding-Plattform?

Auf TikTok tummelt sich überwiegend Gen Z, die sich mit Millennials die Bühne teilen und ab und an auf (liebevoll) verirrte Boomer treffen. Das belegen jedenfalls Recherchen von Statista, die zeigen, dass etwa 41 % der 18- bis 24-jährigen bei TikTok aktiv sind. Dagegen zeigt sich das Interesse der Älteren eher mau: Mit rund 11 % ist die „ältere” Generation ab 44 Jahren in der Minderheit. Kritische Stimmen mögen nun behaupten, dass die primär vertretene Zielgruppe keine sonderlich „liquide” Zielgruppe für Marketingzwecke von Unternehmen darstellt. Und damit mögen sie sogar recht haben, dennoch unterstützt TikTok vor allen Dingen eines: Employer Branding. Denn Zeiten ändern sich, und wo früher (ich wiederhole, Social Media altert anders) Plattformen wie XING und LinkedIn auf Jobangebote durchforstet wurden, reicht nun ein kurzer Videoclip auf TikTok vollkommen aus, um zu entscheiden, wo man sich nach dem Schulabschluss bewerben will. Und es kann so einfach sein. So präsentiert die  Telekom einen Videoclip, in dem eine Mitarbeiterin kurz und knapp die wichtigsten Fakten und Unterschiede über verschiedene Praktikaformen erklärt. Ohne viel Schnack Schnack und ohne aufwendige Video- und Bildbearbeitungen, sondern authentisch und einfach. Mut zur Lücke, liebe Unternehmen! 

Vorteile für Unternehmen und Marken

TikTok ist also ein Ort voller Möglichkeiten, die eigene Social Media-Präsenz auszubauen und neue Wege zu wagen. Daraus ergeben sich für Unternehmen und Marken zahlreiche Vorteile, die sich lohnen, denn   
  • TikTok schafft durch Authentizität eine neue Art der Kundennähe. Der Mensch steht im Fokus.
  • TikTok belohnt seine User und bietet eine vergleichsweise schnelle und simple Generierung von Awareness und Reichweitensteigerung.
  • TikTok bricht mit ausgedienten Konventionen und erlaubt Mut zur Lücke.
  • Auf TikTok werden Trends gesetzt, die Plattformen wie Instagram und Co. nachahmen und gerne auch für sich aufgreifen.
  • Im Schnitt wird Werbung auf TikTok als angenehmer, als auf anderen Plattformen eingestuft.
  An dieser Stelle soll erwähnt werden: Man muss nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen, denn nach wie vor ist die Plattform insbesondere für den B2C-Bereich interessant und lohnt sich sicherlich nicht für jedes Produkt oder jede Marke. Trotzdem spricht grundsätzlich nichts dagegen, einen Business Account bei TikTok einzurichten, wenn die eigene Zielgruppe vertreten ist oder realistische Chancen bestehen, neue Stakeholder aus der anwesenden Zielgruppe zu gewinnen. TikTok ist ein Ort, an dem neue Impulse und Trends an jeder Ecke lauern, die nur darauf warten, umgesetzt zu werden. Vielleicht ist es sogar der ideale Ort, den starren Unternehmenskulturen zahlreicher Betriebe einen liebevollen Schubser zu geben und endlich, endlich, endlich mit der Zeit zu gehen.   

Das war’s mit der ersten Bestandsaufnahme über TikTok für Unternehmen. Was Unternehmen bei TikTok beachten müssen, ob und welche No Go’s es gibt und welche Unternehmen die Vorreiter auf diesem Gebiet sind, erfahrt ihr im zweiten Teil.   Seid ihr auf TikTok unterwegs? Was gefällt euch an der Plattform?

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