• 11. Januar 2023
  • Nadja Amireh
10 Jahre Wake up Communications

10 Jahre Wake up Communications — 10 Erkenntnisse

Ich mag keine Rückblicke. Keine Rückblicke auf Nachrichten, Jahre oder Sonstiges! Meistens sind sie wenig erfreulich, häufig machen sie traurig oder wütend und gelegentlich wiederholen sie sich inhaltlich in verschiedenen Formaten. Was sie dann nicht einmal einzigartig macht. Und nun? Sitze ich hier und überlege, wie ich auf 10 Jahre Wake up Communications zurückblicken kann, ohne einen Rückblick zu schreiben. Denn in den 10 Jahren habe ich viel erlebt und gelernt; viel schönes, seltsames, spannendes, zwischenmenschliches, ach ja und auch ein bisschen was Geschäftliches! Ob ich auch weiser geworden bin? Ja! Deswegen gibt es zum Jubiläum 10 Weisheiten bzw. Erkenntnisse, die mir immer geholfen haben.

Die 10 Weisheiten

1. Nach den Sternen greifen

Hui, klingt das nach Märchen, Träumerei und Naivität? Sicher und es hat ja auch etwas davon, denn um nach den Sternen zu greifen, muss man vor allem Phantasie haben und eine Idee davon, was möglich ist und welche “persönlichen Sterne” man gerne ergreifen möchte. Dann hört es aber auch schon auf mit der Träumerei. Das “Ergreifen” funktioniert nur, wenn auch ein fester Willen, Ehrgeiz (und manchmal auch etwas Glück) hinzu kommt. Also, macht Pläne und achtet nicht im ersten Schritt darauf, ob sie zu 100% realistisch sind, sondern erst im zweiten.

2. Auf dem Boden bleiben

Ist bodenständig gleich langweilig? Bei deiner Tinder-Profilbeschreibung schon, beim Aufbau deines Businesses nicht! Lasst euch von niemanden erzählen, dass man IMMER groß denken muss, unternehmerisches Wachstum über alles geht und nehmt reißaus, wenn euch Menschen bei LinkedIn anschreiben, die euer “Business skalieren wollen”, euch zu “mehr Genialität coachen” oder “High Performance Podcasts” machen. Kein Witz, das sind originale Beschreibungen von Menschen, die in den letzten Wochen mein Profil besucht haben. Bodenständig ist gut, es bedeutet nicht, dass ihr keine ehrgeizigen Ziele verfolgt, sondern, dass ihr realistisch seid, keinen blöden Trends verfolgt, die Lage und Entwicklung in eurer Branche im Auge habt und eure Kompetenzen und Möglichkeiten gut einschätzen könnt. Etwas, was mir beim Aufbau der Agentur sehr geholfen hat. Habt keine Scheu es zu sagen, wenn ihr es seid.

3. Nicht zögern

Diese Erkenntnis hatte ich schon vor sehr langer Zeit in meinem Leben, aber sie gilt auch bei der Führung einer Agentur. Ich zögere nie lange. Das ist manchmal schlecht, weil ich dadurch auf der kommunikativen Ebene zu einer Impulsivität neige, die – sagen wir mal so – auch etwas ungestüm wirken kann. Ich zögere aber auch nicht auf Menschen zuzugehen, neugierig zu sein, Kontakte zu knüpfen, mich zu informieren und zuzugeben, wenn ich etwas nicht weiß. Dinge, die ich sehr positiv empfinde und andere auch an mir. Beim Aufbau der “Agentur der Herzen” habe ich in der Vergangenheit selten gezögert, die Wünsche und Ratschläge meines Teams anzunehmen und umzusetzen oder auch aktiv zu werden, wenn sich neue Möglichkeiten bieten.

4. Geduldig sein

Ok, schonungslose Offenheit an dieser Stelle: Ich bin sehr ungeduldig. Diese Liste wäre aber nicht vollständig, ohne die Erkenntnis, dass ich geduldiger sein sollte. Ist daher Work in Progress.

5. Glauben

An der Umsetzung dieser Erkenntnis arbeite ich noch, was mich aber nicht daran hindert, hier vehement zu betonen, dass der Glauben an sich selbst extrem wichtig ist und sehr viel Einfluss auf den Erfolg hat. Ich glaube nämlich ganz oft nicht an mich selbst und versuche meine Gedanken darüber, ob ich gut bin, wie gut ich bin, was ich richtig mache und was ich besser machen kann, zunehmend zu ignorieren und in den Zustand zu transformieren, dass ich einfach an mich glaube. Oder anders gesagt: Zu diesem Thema gibt es Millionen von Büchern und Angebote – und offensichtlich dennoch sehr viele Menschen, denen der Glauben an sich nicht gelingt. Leute, damit ist das Problem wohl kaum von mir in diesem kurzen Absatz zu lösen. Wenn ich es könnte, wäre ich ein Super Brain, würde TED-Talks dazu halten und wäre unsagbar reich.

6. Zweifeln

Ich bin ein sehr offener Mensch und mache aus meinem State of Mind kein Geheimnis. Es gibt allerdings eine Erkenntnis, die dem widerspricht: Zweifel hat jeder, aber sie zu sehr nach außen zu tragen, kann andere Menschen sehr verunsichern. Früher habe ich oftmals Zweifel, die ich an der Entwicklung der Agentur hatte, sehr ausführlich mit meinem Team besprochen. Im Nachhinein hat das zumindest einige Kolleginnen und Kollegen sehr verunsichert. Hier hätte ich wohl öfter mal meine Gedanken für mich behalten sollen und stattdessen meine Rolle als Chefin und damit auch Kapitänin auf dem Wake up-Schiff einnehmen müssen. Das vermittelt Sicherheit und die braucht ein gutes Team. Versteht mich nicht falsch, man darf und muss zweifeln, sollte sich aber immer gut überlegen, ob man diese Gedanken vollumfänglich und immer mit anderen teilen sollte.

7. Sein Ding machen

Nachdem ihr mich spätestens bei Erkenntnis 7 schon sehr gut kennt, könnt ihr euch vielleicht schon vorstellen, welche Erkenntnis ich habe und wirklich propagiere. Macht euer Ding! Ignoriert zu viele Anregungen, Meinungen, Ratschläge von anderen. Zu viel ist zu viel und verunsichert eher, als dass es hilft. Ich weiß noch, dass ich mich innerhalb von sehr kurzer Zeit entschlossen hatte, in die Selbstständigkeit zu wechseln, nachdem ich 20 Jahre bei einem sehr renommierten DAX-Konzern angestellt war. Ich wollte mein Ding machen, meine Kompetenzen einbringen, mich beweisen und mich neu erfinden – und das konnte ich dort nicht. Es gab viele Menschen, die mir von der Selbstständigkeit abgeraten haben und der Meinung waren, dass ich diesen sicheren Arbeitsplatz doch nicht aufgeben könnte. Ich hab es getan, es war ein einfacher und für mich logischer Schritt, den ich bis heute nicht einen Tag bereut habe. Wirklich nicht einen Tag! Also, traut auch. Es gibt fast nichts, was man nicht auch wieder ändern könnte, wenn es schlecht läuft.

8. Rat suchen

Sucht die Ratschläge und den Austausch mit anderen, vernetzt euch und unterstützt euch. Dies ist mein Appell an alle Gründer und speziell an weibliche. Ich freue mich sehr, dass Frauen sich immer mehr untereinander unterstützen und starke Verbindungen eingehen. In solchen Netzwerken wie den GWPR (Global Women of PR) oder dem VdU (Verband deutscher Unternehmerinnen) bekomme ich oft sehr guten und vertrauensvollen Input. Und Ratschläge einzuholen und sie anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche, eher ein Zeichen einer guten Selbstreflektion.

9. Ja sagen

Lasst euch auf Dinge ein, vertraut anderen Menschen und hört ihnen zu. Ich versuche immer meinem Team aufmerksam zuzuhören, dies im Allgemeinen, aber natürlich auch im speziellen Fall, wenn sie sich an mich wenden, weil sie mir Vorschläge zu Veränderungen machen. Selbst wenn ich im ersten Moment vielleicht Vorbehalte habe, sage ich meistens “Ja, lasst es uns versuchen”. Ich vertraue ihnen und weiß, dass sie nur das Beste für die Agentur wollen. Diese Offenheit und das Vertrauen bekomme ich auf vielerlei Art zurück. Ich habe das beste Team der Welt und halte große Stücke auf sie. Ohne das wären wir niemals die “Agentur der Herzen”. Diese Erkenntnis ist also nicht nur eine Erkenntnis, sondern eine kleine Liebeserklärung an alle hier. Und wer würde zu Liebeserklärungen nicht Ja sagen?

10. Nein sagen

Ich sage Nein und habe damit wenig Probleme. Ein Nein ist manchmal notwendig, auch um seinen eigenen Wert nicht zu vergessen und das Team nicht zu demotivieren. Das fällt mir gelegentlich auf, wenn wir in Kontakt mit potentiellen neuen Kunden sind. Einige sind sehr fordernd in der Kommunikation und versuchen Agenturen unter Druck zu setzen, indem sie Timings eng setzen, bei 25 Agenturen gleichzeitig anfragen oder unrealistische Budgetvorstellungen durchsetzen möchten. Bitte nicht falsch verstehen, wir wissen, die Auswahl einer neuen Agentur muss nach wirtschaftlichen Maßstäben erfolgen. Was aber nicht heißt, dass man Agenturen nicht respektvoll und auf Augenhöhe begegnen sollte. In solchen Fällen sage ich inzwischen sehr schnell Nein! Solche Kunden wollen wir nicht und wer sich in der Kennenlernphase so verhält, wird das später nicht ändern.

Hier schließt sich der Kreis

Ich hoffe, die ein oder andere Erkenntnis ruft euch ein kleines Lächeln hervor und ihr versteht sie als Verstärkung eurer eigenen Erkenntnisse und Ziele.

Und nun bin ich doch etwas emotional und denke sehr dankbar an die letzten 10 Jahre zurück. Das Blog-Jahr beginnt mit mir und auch das letzte Wort aka der letzte Blogbeitrag 2023 wird mir gehören. Dann gibt es mein persönliches Resumee auf das Jubiläumsjahr. Also, stay tuned, aber natürlich das ganze Jahr über und auf all unseren Kanälen. Es gibt viel zu sehen.

Themen:
  • Rückblick
  • Jubiläum
  • 10 Jahre Wake up Communications

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