• 10. August 2018
  • Nadja Amireh
Wieviel Agilität braucht agiles Arbeiten? Erkenntnisse aus dem Leben einer Agenturchefin

Wieviel Agilität braucht agiles Arbeiten? Erkenntnisse aus dem Leben einer Agenturchefin

Das AgenturCamp in Düsseldorf besuche ich immer wieder gerne. Ich treffe alte und neue Bekannte und nehme viele Inspirationen mit. Die Sessions sind meist sehr spannend und bilden den bunten Agenturalltag mit all seinen Freuden und Herausforderungen ab. Vor allem letzteres kann manchmal tröstlich sein, denn ich merke, dass andere Agenturen vor den gleichen Fragen stehen wie ich selbst.

Agilität: Buzzword oder die Arbeitsform der Zukunft?

Es war kein offizieller Fokus der Veranstaltung, aber diesmal drehten sich sehr viele Sessions um agiles Arbeiten. Wie nutzen es Agenturen, warum nutzen es Agenturen, wie erfolgreich sind sie damit und gibt es Nachteile und, falls ja, welche? Wenn ich gerade die allgemeine Diskussion über agile Methoden verfolge, bekomme ich fast den Eindruck, dass Scrum, Kanban, Lean und Co. (hier gibt es ein Glossar, das die agilen Begrifflichkeiten gut erklärt)  als neues Allheilmittel für alle strukturellen und prozessrelevanten Themen der Arbeitswelt herhalten (müssen). Das geht mir etwas zu weit. Ganz schön viel Agilität in den Sessions Vor allem Agenturen, die auf IT- und Software-Programmierung spezialisiert sind, nutzen agile Methoden teils sehr erfolgreich und haben viel überflüssigen Ballast der „alten“ Arbeitswelt abgeworfen. Besonders positiv ist mir sitegeist aus Hamburg aufgefallen, die nach ihrer R.E.A.L.-Methode arbeiten und damit ihre Prozesse deutlich vereinfacht haben, was ihnen selbst und den Kunden zugutekommt. Sven von sitegeist spart Kunden und Kollegen Zeit und damit Geld durch agile Methoden Aber nicht alle Camp-Teilnehmer sind so agil oder können es sein. Denn es hat sich gezeigt, dass Agenturen, die einen monatlichen Betreuungsumfang mit ihren Kunden vereinbart haben, also einen klassischen Retainer, mit immer wiederkehrenden Prozessen und Leistungen, deutlich schwerer ihren kompletten Workflow auf agile Methoden umstellen können. Das gilt auch für uns. Doch schwer heißt ja nicht unmöglich. Sicher ist agiles Arbeiten toll und sehr sinnvoll. Es erfordert aber auch Transparenz und den Willen zur Basis-Demokratie sowie eine große Vertrautheit und Offenheit im Team. Und auch auf Kundenseite muss die Bereitschaft da sein, sich auf diese noch ungewohnte Form der Zusammenarbeit einzulassen. Aber ich finde es spannend, dass immer mehr Unternehmen diese Neuorganisation in Angriff nehmen und sich dafür öffnen. Dieses ganze agile Zeugs macht ganz schön hungrig Das war dann auch mein Fazit nach zwei Tagen AgenturCamp, das übrigens bei sipgate stattfand, die meiner Meinung nach agiles Arbeiten absolut perfektioniert haben und es durch und durch leben.

Agiles Arbeiten bei Wake up

Zurück in der Agentur habe ich das Thema mit den Kollegen besprochen und war ein wenig „angefixt“ davon, dass wir vielleicht auch agiler und damit leichter, besser, schöner, schneller und transparenter arbeiten könnten. Obwohl, und das habe ich in meiner Euphorie fast verdrängt: wir arbeiten zumindest teilweise bereits agil und nutzen entsprechende Tools. So haben wir zwar kein tägliches Stand up Meeting, aber irgendwie treffen wir uns doch in den Teams und besprechen, was am Tage anliegt und wer was übernimmt. Ob wir nun dabei stehen oder nicht, fassen wir uns kurz. Auch agile Tools wie Slack, Asana oder Trello nutzen wir täglich, um unsere Projekte zu managen, Aufgaben zu verteilen und Timings oder den Projektfortschritt sichtbar zu machen.
Via Slack senden wir uns Links, stellen kurze Fragen oder chatten – auch um den Mailserver zu entlasten. So können wir auch mit Kollegen, die Home Office machen, immer schnell erreichen und kurzfristig anfallende Aufgaben planen.
Asana nutzen wir schon recht lange. Wir finden es praktisch, um einen Überblick über unsere Projekte zu behalten, Timings zu setzen und Tasks zu verteilen. Vor allem die Listenansicht macht einen schnellen Überblick über anstehende Agenturprojekte möglich. Hello Trello – das Tool macht Feedbackschleifen mit den Kunden noch schöner Trello  erleichtert uns die Zusammenarbeit im Team und mit unseren Kunden sehr. So stellen wir zum Beispiel unsere Bildideen für den Social Media Content dort ein und unsere Kunden können ihn direkt freigeben und/oder Notizen hinzufügen.

Kleine Schritte zu noch mehr Agilität

Zumindest unsere personalisierten Magnete finden wir schon mal super! Wir haben uns überlegt, wo wir durch agiles Arbeiten noch Verbesserungspotenzial sehen und wie wir die Chancen agiler Arbeitsweise noch stärker nutzen können. Oftmals ist es in Agenturen ja so, dass sie zwar top darin sind, erfolgreich für ihre Kunden zu kommunizieren, die Eigen-PR aber zu kurz kommt. Da machen wir leider keine Ausnahme. Ein weiteres großes Whiteboard ziert darum nun unser Büro. Mit diesem Kanban-Board wollen wir unsere Eigen-PR agiler und transparenter machen.  Welche Ideen haben wir, wohin soll es gehen, wie können wir uns orientieren, was ist zu tun und wer möchte es übernehmen? All dies wollen wir zukünftig sichtbarer und damit präsenter machen. Mal schauen, ob es klappt. Einen weiteren Schritt zu mehr Agilität gehen wir in Kürze mit einem tollen Kooperationspartner. Wer das ist und was wir vorhaben, verraten wir euch in Kürze. Und wie arbeitet ihr? Nutzt Ihr agile Methoden oder Tools? Und welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Wir freuen uns auf eure Kommentare. © Header-Photo by Tim Gouw on Unsplash  
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