• 19. August 2016
  • Wake up Redaktion

Interview mit Alina Pluskota von thyssenkrupp

B2C-Kommunikation, darunter kann sich jeder etwas vorstellen. Klar, ein Unternehmen, das Jeans, Fruchtjoghurt oder Kosmetik produziert, das muss für Kunden auf Facebook, Twitter und Co. erreichbar sein. Aber B2B-Unternehmen? Lohnt sich eine Facebook-Seite oder ein Instagram-Account überhaupt für die? Unbedingt, sagt Alina Pluskota. Die 32-Jährige ist Digital Professional beim Großkonzern thyssenkrupp und war 2015 maßgeblich am Online-Relaunch der B2B-Marke beteiligt, zu dem neben dem Redesign des Logos sowie sämtlicher Online-Plattformen auch eine neue Content-Strategie gehörten. Mit uns bei Wake up sprach sie über den Ablauf der Kampagne, welchen Herausforderungen sie sich stellen musste und welche Learnings sie daraus mitnimmt. Alina Pluskota, Digital Professional bei thyssenkrupp Alina Pluskota, Digital Professional bei thyssenkrupp

thyssenkrupp ist einer der größten B2B-Konzerne weltweit. Wieso legen Sie trotzdem – oder gerade deswegen – einen so großen Wert auf die B2C-Kommunikation in Social Media?

B2B-Unternehmen haben oftmals das Problem, dass sie bei vielen Zielgruppen nicht bekannt sind, zumindest für das, was sie wirklich tun. Je nach Komplexität sind sie auch schwer zu fassen. Einige kennen den Namen, das Logo, aber was sich wirklich dahinter verbirgt, ist nicht allen klar. Wir nutzen Social-Media-Kommunikation dafür, thyssenkrupp zu erklären und „anfassbarer“ zu machen. Die Kunst dabei ist, aus komplexen Fachthemen etwas Greifbares und Interessantes für die Zielgruppe rauszuholen. Kurz gesagt, wir öffnen die Black Box thyssenkrupp, geben dem Konzern ein Gesicht. Und gleichzeitig geht es am langen Ende natürlich darum, mit seinen Produkten, Dienstleistungen und Lösungen gefunden zu werden. Also unseren Fußabdruck im Netz zu vergrößern. Ein bisschen Humor ist dann auch erlaubt, auch für B2B.

Wie würden Sie die Kommunikation von thyssenkrupp vor dem Relaunch in drei Hashtags beschreiben? Und wie danach? 

Da wir uns schon länger in einem Wandel befinden, lässt sich das Vorher-Nachher nicht so leicht abgrenzen. Und wir sind teilweise noch nicht da, wo wir sein wollen. Für die digitale Kommunikation würde ich spontan sagen: von #sachlichfachlich, #zurückhaltend und #push zu #zielgruppenorientiert #authentisch und #mutig.

Was war die größte Herausforderung von Seiten des Unternehmens, mit der Sie als Projektleiterin umgehen mussten? Wie viel Unterstützung haben Sie von der Unternehmensleitung für Ihre Social-Media-Strategie erhalten?

So eine Aufgabe will man nicht vermasseln, das war für mich persönlich der größte Druck. Wir waren in der Projektleitung zu dritt und hatten ein gutes, motiviertes Team. Das hilft ungemein. Die größte Herausforderung für mich persönlich? Aus den vielen kreativen Ideen genau die auszuwählen, die den Nerv der Zielgruppe treffen. Nicht jede witzige Idee gewinnt. Aussieben war schwierig, vielleicht auch, weil ich kein Nein-Sager bin – das habe ich in diesem Projekt gelernt. ;-) Dass wir so mutig und „anders“ die Social-Media-Kommunikation umsetzen konnten, war ein großes Zeichen von Vertrauen seitens der Verantwortlichen. Auf #engineered schreibt das Redaktionsteam rund um die Welt des B2B-Konzerns Auf #engineered schreibt das Redaktionsteam rund um die Welt des B2B-Konzerns  

Was hat Sie während der Kampagne am meisten überrascht? 

Die Reaktionen der Community. Natürlich war unser Ziel, viel Reichweite und Interaktion auszulösen, aber in welchem Ausmaße die neue Marke diskutiert wurde – zum Teil auch kritisch – war überraschend. Wir hätten deutlich mehr Zeit fürs Community Management einplanen sollen. Auch daraus haben wir gelernt.

Welche Maßnahme hat Ihnen innerhalb der Kampagne am meisten Spaß gemacht?

Da gab es so einige schöne Momente, aber etwas ganz Besonderes war unser Sprayer-Video, das über Nacht entstanden ist. Vor allem, weil es so anders ist als das, was man von thyssenkrupp gewohnt ist. Und weil es so viel Spaß gemacht hat.

Was würden Sie beim nächsten Mal anders machen? Was sind Ihre Top 5 Learnings aus dieser Zeit?

Ganz viel und das ist auch gut so! Ich habe aus diesem Projekt ganz viel mitgenommen.
  1. You don‘t have to approve every little thing → [highlighted_text]Decide yourself![/highlighted_text]
  2. Creative ideas can be discussed until they are lame → [highlighted_text]Just do it![/highlighted_text]
  3. If it doesn‘t fit to the company, it might be the best → [highlighted_text]Be brave![/highlighted_text]
  4. Dialog needs time and a personal touch → [highlighted_text]Be prepared and authentic![/highlighted_text]
  5. Even if it‘s B2B, it can be creative → [highlighted_text]Have fun and enjoy![/highlighted_text]
Vielen Dank, dass Sie unsere Fragen beantwortet haben. Hier kommt ihr zur Facebook-Seite von thyssenkrupp, hier geht’s zum Twitter-Account und hier zum Unternehmensblog.
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