LinkedIn – Das neue Facebook für die B2B-Kommunikation
Social-Media-Auftritte von Unternehmen gehören mittlerweile (zumindest bei den meisten) zu einem wichtigen Grundpfeiler der Kommunikationsstrategie.*
Facebook,
Twitter und
Instagram sind beliebte Kanäle, um das eigene Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren und dadurch (potenzielle) Bewerber und/oder Kunden anzusprechen. Doch gerade im B2B-Bereich sollte ein weiterer Social-Media-Kanal nicht außer Acht gelassen werden:
LinkedIn.
Dabei ist LinkedIn kein neuer Akteur in der Welt der Social-Media-Plattformen – ganz im Gegenteil! Bereits 2003 ging das Business-Netzwerk online und ist damit das älteste heute noch aktive soziale Netzwerk (Facebook startete erst 2004). Dennoch begegnete mir der Kanal zu Beginn des Jahres in zahlreichen Prognosen für die
Social-Media-Trends 2019 und bei meinen Besuchen auf der
re:publica oder dem
Barcamp. Durch strategische Umstrukturierungen und Kampagnen hat die Microsoft-Tochter erreicht, dass auf LinkedIn nicht mehr nur der eigene Lebenslauf hochgeladen wird, sondern es zu stärkeren Interaktionen zwischen den Nutzern kommt.
Mitgliederzahlen auf LinkedIn steigen
„... finde Jobs, guten Rat und deine alten Kollegen. Gemeinsam ist das neue Ich.” So lautet der Markenclaim der aktuellen Kampagne von LinkedIn. Erstmalig nutzt das Netzwerk in Deutschland dafür einen
Claim auf Deutsch und spricht insbesondere Young Professionals wie mich an. In den letzten Wochen kam ich über mehrere Kanäle mit der Kampagne in Kontakt: Sei es als Sponsoring beim
Podcast Fest und Flauschig, morgens beim Radiohören oder beim Scrollen durch Instagram, wo
Influencer eine Kooperation mit LinkedIn umgesetzt haben.
Die Maßnahmen scheinen sich auszuzahlen. Anfang 2019 konnte LinkedIN laut
Statista insgesamt 12 Millionen User in der DACH-Region aufweisen. Damit liegt die Plattform zwar immer noch hinter dem Hauptkonkurrent XING (17 Millionen User, Quelle:
Statista), aber gewinnt eindeutig im internationalen Vergleich mit
über 500 Millionen Mitgliedern.
Auch für Unternehmen bietet die Plattform spannende Möglichkeiten zu kommunizieren, Kontakte zu knüpfen und Bewerber zu finden. Die Optik des Newsfeeds erinnert dabei stark an Facebook. Texte, Videos, Bilder oder Links können hier sowohl von Privatpersonen als auch Unternehmen geteilt, geliket und kommentiert werden. Dabei fällt auf, dass konstruktiver diskutiert wird, Hasskommentare und Spam-Bots (noch) keine große Rolle auf der Plattform spielen. Zusätzlich ermöglicht das Publisher-Tool Artikel direkt auf LinkedIn zu veröffentlichen – eine gute Möglichkeit, sich als (Nano-)Influencer auf der Plattform durch Fachwissen zu etablieren.
In der DACH-Region zählt LinkedIn ca. 12 Millionen User.
Content is King, Media is nice to have
Bei LinkedIn zahlen sich relevante Inhalte aus. In einem vierstufigen Prozess überprüft der LinkedIn-Algorithmus Beiträge auf Qualität, Engagement und Glaubwürdigkeit. Spannend: Bei der letzten Stufe bewerten LinkedIn-Mitarbeiter Beiträge noch manuell und entscheiden, ob sie weiterhin im News-Feed auftauchen oder nicht. Die Plattform-Betreiber kommunizieren zudem vergleichsweise transparent, welche Faktoren sich positiv auf die organische Reichweite von Beiträgen auswirken können. In einem
aktuellen Artikel verkündet LinkedIn, dass Nischenthemen vom Algorithmus bevorzugt werden. Hier gilt es, zum Beispiel passende und spezifische Hashtags sparsam auszuwählen (Empfehlung: nicht mehr als drei Stück). Außerdem wirken sich Markierungen und gutes Community Management positiv auf die Bewertung des Beitrags aus.
Unternehmen ohne großes Media-Budget haben somit die Möglichkeit, durch relevante Inhalte und Berücksichtigung einiger Vorgaben, reichweitenstarke Postings zu generieren. Nichtsdestotrotz gibt es auch auf LinkedIn die Möglichkeit, Sponsored Ads und andere Werbeformate wie InMail Ads oder Dynamic Ads zu schalten. Diese sind im Vergleich zu Facebook & Co. noch etwas teurer. Sie können sich jedoch je nach Zielsetzung insbesondere in der B2B-Kommunikation lohnen, da LinkedIn im beruflichen Kontext über relevante Daten der Nutzer verfügt. Des Weiteren ist zu erwarten, dass mit steigender Nutzung der Plattform und der damit verbundenen Zunahme von Beiträgen, die organische Reichweite zurückgehen wird und Media-Budget ähnlich wie bei Facebook eine größere Rolle spielen wird. Early Adopters, die bereits jetzt Paid-Media-Strategien für LinkedIn entwickeln, könnten dann einen Vorteil haben.
Es lohnt sich definitiv die Plattform im Auge zu behalten – vielleicht hat sie das Potential das neue Facebook der B2B-Kommunikation zu werden.
Wie sind eure Erfahrungen mit LinkedIn? Seid ihr aktive User auf der Plattform oder eher passive Beobachter? Und noch wichtiger: Folgt ihr
Wake up dort schon? ;) Wir sind gespannt auf eure Kommentare – gerne auch auf LinkedIn.
*Falls das bei euch noch nicht der Fall sein sollte, dann ruft uns gerne mal an. :)