• 2. Mai 2019
  • Mandy Rilke
Bücher die in einer Bibliothek aufgestellt sind

How To: Texte Schreiben (Basics)

„Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen.“   Ein weiser Ratschlag von einem der größten Schriftsteller seiner Zeit – Mark Twain. Die falschen Worte einfach weglassen, ausschließlich die richtigen benutzen, das sagt er so schön. Ganz so leicht ist es aber gar nicht! Beim Schreiben gibt es so Vieles zu beachten: Für wen schreibe ich, worüber schreibe ich, wie lang darf ein Text sein, und, und, und … Besonders, wenn ihr nicht für euch selbst schreibt, sondern für einen Kunden, dann wird es manchmal kompliziert. Einige unserer Auftraggeber und deren Zielgruppen stellen große Kontraste dar, denen wir uns anpassen müssen, damit unser geschriebenes Wort erfolgreich wird. Und damit das klappt, verrate ich euch in diesem Beitrag einige hilfreiche Tipps und Tricks.  

Tipp Nummer 1: Aller Anfang ist schwer

  Schreiben möchte gelernt sein. Und damit meine ich nicht, das Alphabet zu beherrschen und der deutschen bzw. englischen Grammatik mächtig zu sein – obwohl beide Punkte essentiell wichtig sind für einen schönen Text! Es ist schon fast ein Ritual bei uns, dass neue Kollegen, die zum ersten Mal für einen bestimmten Kunden schreiben, nach der Korrektur ein kunterbunt vollgekritzeltes Exemplar ihres Texts zurückbekommen. Denn obwohl oftmals sprachlich alles korrekt ist, hat jeder Kunde seine Eigenheiten, die neue Kollegen nicht kennen können. Wir erkennen kritische Formulierungen auf Anhieb, wissen welche Begriffe besonders gut beim Kunden und seinen Lesern ankommen und kennen den Stil, der gewünscht ist. Hier ist das Stichwort: Trial and error. Nur wer es versucht, kann Fehler machen und diese dann in Zukunft vermeiden. So kommt man Stück für Stück der „Fehlerfreiheit“ näher – obwohl das meistens unmöglich ist. Sowohl vor dem Schreiben in Form eines Briefings, als auch nach der Korrektur in Form eines Feedbacks erhalten neue (und auch alteingesessene) Schreiberlinge bei uns Infos vom jeweiligen Projektmanager, der als Sprachrohr für den Kunden fungiert, damit das Ergebnis nicht nur uns gefällt, sondern natürlich auch denen, die uns dafür beauftragen.  

Tipp Nummer 2: Kenne den Kunden

  Facebook, Instagram, Linkedin, XING, Blog … Es gibt so viele Möglichkeiten, das geschriebene Wort zu nutzen, aber nicht jeder Text funktioniert auf jeder Plattform gleich gut. Zunächst gilt es zu entscheiden (bzw. sich darüber bewusst zu werden), für welchen Kanal der Text bestimmt ist. Ein Instagram-Text unterscheidet sich nicht nur der Länge wegen drastisch von einem Blogartikel! Während man auf Social Media schnell zum Punkt kommen sollte, bleibt auf einem Blog viel mehr Spielraum. Ebenso wichtig wie das Medium ist die Zielgruppe. Schreibe ich für ein Fachpublikum? Schreibe ich für potenzielle Kunden? Kontraste in unserem Arbeitsalltag finden wir an allen Ecken: Der drupa-Blog fordert einen anderen Stil als der Cans-for-Life-Blog, weil die Zielgruppen der beiden von Grund auf verschieden sind. Wiederum anderes erwartet unser langjähriger Kunde Lambertz von uns auf seinen Social-Media-Kanälen (Facebook und Instagram). Dann wäre da noch der LinkedIn-Account von Trevira, der auch aus der Reihe fällt, weil hier der Fokus auf B2B-Kommunikation liegt, während das bei Lambertz B2C ist. Und so geht die Liste weiter und weiter! Eine intensive Vorab-Recherche kann euch einiges an Ärger und Nerven ersparen. Schaut euch an, wie die Texte auf den Plattformen zuvor aussahen: In welchem Stil sind sie gehalten? Wird der Leser geduzt oder gesiezt? Ist eine persönliche Note erlaubt oder sogar gewünscht? Wie umfangreich darf der Text sein? Lesen ist hier der Schlüssel zum Glück, denn dadurch baut man nicht nur das Vokabular immer weiter aus, sondern eignet sich unterbewusst die verschiedenen Stile an!  

Tipp Nummer 3: SEO ist schön, aber vergesst nicht den Leser

  SEO oder auch suchmaschinenoptimiertes Schreiben hat sich in den letzten Jahren großer Beliebtheit erfreut. Das mag in einigen Aspekten auch ganz hilfreich sein. Vollends auf SEO ausgerichtete Texte sind für den Leser allerdings eine Katastrophe: SEO und Kreativität vertragen sich nicht besonders gut. Das Eine schließt das Andere aus und umgekehrt. Bei Ersterem geht es darum, gewisse Key Words in einer vorgegebenen Dichte über den Text zu verteilen. Und wenn’s nicht passt, dann wird es passend gemacht. Zu wissen, dass ihr ein bestimmtes Wort so und so oft verwenden müsst, schränkt wiederum die Kreativität ein und stört nicht nur den Lese-, sondern auch den Schreibfluss. Es gibt aber auch viele SEO-Tricks, die man nutzen kann, ohne dass Qualität und Leserfreundlichkeit darunter leiden. Verlinkungen auf externe Seiten können beispielsweise bereits von Vorteil sein und einen Text im Google-Ranking höher rücken lassen. Ob und wie viel Beachtung ein Autor SEO-Maßnahmen zukommen lässt, muss jeder für sich selbst entscheiden – im schlimmsten Fall habt ihr keine Wahl, weil der Kunde strikte Vorstellungen hat. Bei gewissem Freiraum sollte aber immer beachtet werden: Content is King! Auch der perfekte Text nutzt nichts, wenn der Inhalt fehlt.  

Hier nochmal die wichtigsten Learnings auf einen Blick:

  Niemand liefert sofort perfekte Texte. Das gilt auch fürs Schreiben! Beachtet die Briefings der Projektmanager und lasst euch nicht einschüchtern, wenn eure Texte zu Beginn noch viel Überarbeitungsbedarf aufweisen. Recherche kann viele Fehlerquellen im Keim ersticken: Lest euch vorherige Texte durch und passt euch dem gewünschten Medium an. SEO ist nicht die Lösung aller Probleme. In erster Linie schreiben wir Texte für den Leser und so sollten wir sie auch aufbauen.    

Schreiben setzt ein gewisses Grundtalent voraus. Ist dieses aber gegeben, helfen kleine Tipps und Tricks, um die eigene Schreibe zu verbessern. Habt ihr auch noch einen Hack auf Lager? Schreibt uns eine Nachricht auf Social Media oder kommentiert unter unseren Beiträgen.

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