Vom Hörsaal in die Agentur: Ein Balanceakt zwischen Studium und Nebenjob
Ich war schon immer ein Mensch, der nicht gerne halbe Sachen macht. Als ich also nach dem Abi nahtlos ins Studium getaucht bin, wusste ich schon schnell, dass die Zeit nicht so entspannt werden würde, wie immer alle glaubten. Ich studiere im letzten Semester den Master-Studiengang Anglistik an der Heinrich-Heine-Uni hier bei uns in Düsseldorf und befinde mich auf dem Endspurt Richtung Freiheit alias Abschluss.
Das Studium bei vollem Einsatz kommt schon sehr nah an einen Vollzeitjob heran, bloß mit weniger geregelten Arbeitszeiten. Deshalb habe ich mich in den ersten Jahren auch hauptsächlich aufs Studieren konzentriert und erst als der Workload ein wenig nachließ, habe ich mich mit der Möglichkeit eines Nebenjobs auseinandergesetzt.
Aber da das Richtige zu finden, ist gar nicht mal so einfach. Was ich nämlich von Anfang an nicht wollte, das war eine bloße Beschäftigungstherapie. Ich wollte nicht nur deshalb arbeiten gehen, um Geld zu verdienen, sondern war auf der Suche nach einem zielführenden Nebenjob, der zu mir passte und bei dem ich Dinge lernte, die ich in Zukunft gebrauchen würde. Natürlich hat nicht jeder das Glück, bei der Suche nach einem Nebenjob so wenig Druck und dadurch so viel Freiheit bei der Wahl zu haben. Aber wenn man das hat, dann sollte man es nutzen. 🙂 Also habe ich mir Zeit gelassen und in Ruhe überlegt, was ich mir vorstelle und wo sich diese Vorstellung erfüllen könnte.
Warum Wake up?
Es war eine lange Suche nach dem perfekten Job für mich, aber schließlich hat es gefunkt: Ich habe ein Auge auf Wake up geworfen… und der Blick wurde erwidert! Dann ging plötzlich alles ziemlich schnell und ich hatte meinen ersten Arbeitstag. Inzwischen bin ich fast ein halbes Jahr dabei und es war die richtige Entscheidung.

Hier war ich erst ganz frisch dabei, aber der Spaß an der Arbeit ist geblieben. 🙂
Der Alltag in einer Agentur ist der perfekte Ausgleich für die Seminare, Klausuren und Hausarbeiten im Studium. Während man im Studium eher als Einzelkämpfer überlebt, ziehen in der Agentur (jedenfalls bei Wake up) alle an einem Strang und es ist ein schönes Gefühl, zur Abwechslung mal Teil eines Teams zu sein.
Meine Arbeit bei Wake up dient mir außerdem als kreatives Ventil. Im Studium (ja, selbst im geisteswissenschaftlichen Bereich) ist selten Platz für Kreativität. Mit eigenen Ideen kommt man nicht wirklich weit und auch das Experimentieren mit Sprache kommt viel zu kurz. Das ‚musste‘ ich vor Wake up immer hobbymäßig machen. Inzwischen bekomme ich sogar tatsächlich Anerkennung für meine Texte und ich habe den Beweis, dass mein Studium mehr war als vergeudete Lebenszeit. Denn seien wir mal ehrlich: Jeder erlebt Momente des Zweifelns während der Studienzeit.
Das Durchschnittsalter in Agenturen liegt irgendwo bei Mitte 30, hab ich mal gelesen. Das heißt, obwohl ich zurzeit die Jüngste im Team bin, sind mir meine Kollegen alterstechnisch nicht allzu weit voraus. Und das sorgt nicht nur dafür, dass man sich auf einer persönlichen Ebene gut versteht, sondern zeigt mir auch, wie die nächsten Jahre für mich aussehen könnten. Und das was ich sehe, gefällt mir: Man bekommt schon früh viel Verantwortung übertragen, arbeitet eigenständig und wächst so an seinen Aufgaben.
Meine drei Zutaten fürs Erfolgsrezept:

… noch eine Prise hiervon et voilà!
Die Uni und einen Nebenjob unter einen Hut zu kriegen, ist aber (unabhängig vom Job) kein Zuckerschlecken. Es gibt einiges zu beachten, damit das auch funktioniert.
Organisation ist definitiv das A und O!
Das musste ich insbesondere während der Prüfungszeit feststellen, denn etwas wie ‚zu viel‘ Zeit zum Lernen gibt es nicht. Ich musste mir also zu Beginn der Prüfungsphase genau überlegen, wann ich für welche Prüfung lerne und musste das auch so durchziehen. Da kamen meine eigenen Interessen natürlich etwas zu kurz, aber zum Glück gehören diese Zeiten zu den stressigsten. Das restliche Semester lässt sich dann eigentlich ganz gut mit der Arbeit verbinden.
Ohne Ehrgeiz bricht das Konstrukt Studium/Nebenjob in kürzester Zeit zusammen.
Wenn du etwas nicht schaffen willst, dann schaffst du es auch nicht. Das kann natürlich in beide Richtungen schief gehen. Deshalb ist es wichtig, sich selbst Prioritäten zu setzen, um beides gut zu meistern.
Die Bereitschaft, einen Teil meiner Freizeit für eine sichere Zukunft zu opfern.
Mein Alltag wäre ohne meinen Nebenjob sehr viel entspannter. Wahrscheinlich so entspannt, dass es schon langweilig wäre. Ich finde es aber toll, eine Möglichkeit zu haben, die Arbeitswelt nicht erst nach meinem Studium in ihrer ganzen Pracht kennen zu lernen, sondern mich jetzt schon langsam heranzutasten. So wird der Sprung ins kalte Wasser nicht ganz so hart!