Wie ich auszog, um die Neugier meiner Kollegen zu entdecken
Happy Birthday, Creative Mornings DUS! Der monatlich stattfindende Frühstückstreff der Düsseldorfer Kreativbranche feierte am Freitag seinen dritten Geburtstag. Diesmal stand alles unter dem Zeichen „Neugier“, die Party stieg bei Wacom, einem der Sponsoren der Veranstaltungsreihe. Mittelpunkt des Events war der Vortrag von Verena Meis, ihres Zeichens Literatur- und Theaterwissenschaftlerin. Und, nicht zu vergessen, Mitgründerin des weltweit vielleicht ersten Qualleninstituts.
Neugier bedeutet für sie, Sachverhalte zu hinterfragen, zu testen und zu analysieren – kurzum: zu forschen. All das tut sie täglich, sowohl an der Universität als auch im Zeichen der Qualle. Ihr Ziel bei letzterem? „Das übersehene Potential dieses Wesens offenzulegen.“ Und das, so scheint mir, wäre ohne eine ordentliche Portion Neugier gar nicht möglich.
Für Verena Meis ist Neugier also essenziell, denn sonst könnte sie ihren Beruf nicht so ausüben. Aber wie steht es um andere Berufsgruppen, wie viel Neugier tut hier gut? Und was verstehen andere überhaupt unter dem Begriff? Ich begebe mich auf die Suche: Wie steht’s um die Neugier meiner Kollegen?
Wie neugierig sind meine Kollegen?
Ich wende mich nach links, Louisa zu. Für sie heißt neugierig sein, aufgeschlossen und offen an Dinge heranzugehen und sich etwas zu trauen. Für Neugier braucht es ihrer Meinung nach also vor allem eins: Mut. Ob ihr diese beiden Eigenschaften bereits im Arbeitsleben zu Gute kamen, frage ich. „Aber ja“, strahlt sie. „Besonders wenn ich für die Messe Düsseldorf bei Laufzeiten dabei bin, hilft es mir ungemein weiter, neugierig und aufgeschlossen an Menschen und Themen ranzugehen – ganz egal, ob es sich um Aussteller oder Besucher handelt. So entstehen oft ganz fantastische Gespräche und Postings. Außerdem lerne ich auch selbst eine ganze Menge.“
Ich bin beeindruckt und lasse meinen Blick nach rechts schweifen. „Chrissy, was heißt für dich Neugier?“ Ein kurzer Moment Stille, Nachdenken, dann die Antwort: Neues zu entdecken und zu erlernen, sich sowohl beruflich als auch privat weiterzubilden. „Es ist mir wichtig, Hintergründe zu kennen, zu kapieren, warum Dinge so sind, wie sie sind.“ Und genau das macht sie zu einer verdammt guten Rechercheurin, denn sie gibt sich nicht mit der erstbesten Antwort zufrieden, sondern taucht tiefer in die Materie. Mehr Infos, mehr Quellen, mehr Wissen!
Mit Louisa und Christiane haben mir zwei Projektmanager Rede und Antwort gestanden, deren gute Arbeit davon lebt, dass sie den Überblick behalten. Die sich nicht nur mit ihrem eigenen Kram auseinandersetzen müssen, sondern auch immer wieder in andere Bereiche reinschnuppern, um zu wissen, was möglich ist.
Neugier als Motor unserer Kreativität
Und die anderen, jenseits des Projektmanagements, wie neugierig sind die eigentlich? Jetzt heißt es ab in die hauseigene Kreationsabteilung, wo ich auf Sophia und Dennis treffe.
Was verstehen zwei unter Neugier, die naturgemäß eher weniger Kontakt zum Kunden haben? Dennis‘ Antwort kommt, wie aus der Pistole geschossen: „Als Zweijähriger wollte ich beim Spazierengehen in jede Mülltonne gucken. Das ist Neugier!“ Mein Blick wandert zu Sophia. „Neugier bedeutet für mich, stets nach spannenden Content-Formaten, neuen Techniken und außergewöhnlichen Ideen Ausschau zu halten. Meine Neugier sorgt somit nicht nur dafür, dass unsere Kunden coolen Content haben, sondern auch dass mir nicht langweilig wird.“ Also eine Win-Win-Situation.
Meine Suche nach der Neugier ist fast am Ende angelangt. Bleibt nur noch die Frage, was Neugier eigentlich für mich bedeutet und wie sie mir im Agenturalltag hilft.
Für mich bedeutet Neugier (neben all den tollen Definitionsansätzen meiner Kollegen) auch, mich zu hinterfragen, aufmerksam durch die Welt zu gehen und etwas auszuprobieren. Ein Beispiel? Letzte Woche begeisterte mich der Zeit-Online-Artikel „Wie ich beinahe ein Plagiat enthüllte“ von Gabriel Yoran schwer, den ich vor allem im Hinblick aufs elegante Storytelling aufmerksam las. Für diesen Blogbeitrag habe ich versucht, mich daran zu orientieren. Hat’s geklappt? Gefällt’s euch? Ich bin schon so neugierig!