Love it or leave it – unser Fazit zum BarCamp Düsseldorf!
Ganz ehrlich: So ein Barcamp ist nicht für jeden was. Den Beweis lieferte das BarCamp Düsseldorf, das vergangenes Wochenende in den Räumlichkeiten der Rheinischen Post in Düsseldorf Heerdt stattfand. Denn nur weil man selbst (beruflich und privat) sehr digital unterwegs ist, heißt das nicht, dass man die Veranstaltung feiert wie Nanny Fine den Schlussverkauf. Wir haben Dominique und Nadja gebeten, euch ihre individuellen Eindrücke des Events zusammenzufassen. Rausgekommen ist … seht selbst. 😉
Love it!
Was soll ich sagen? Ich bin BarCamp-Fan! Das (je nach BarCamp) offene Themenpitching, die Vorstellung mit Hashtags, Leute aus meiner Timeline im echten Leben zu sehen – es gibt kaum etwas, was ich beim BarCampen nicht mag. Das liegt garantiert auch an meiner offenen Erwartungshaltung, denn getreu dem Motto “Alles kann, nichts muss” erwarte ich eigentlich gar nichts von so einem Tag. Es gibt Sessions und Diskussionen, die zu dem passen, womit ich mich beruflich Tag für Tag auseinandersetze? Prima! Die Themen sind etwas weiter weg und ich lerne etwas über Zwerge, Bhuddismus und Cyborgs – auch okay!
Noch ein paar Worte zum konkreten BarCamp vergangenes Wochenende bei der RP: Meine Highlights dieses Jahr waren definitiv die Sessions „Quo vadis, Social Media Manager?” von Lars Hahn und „Stirbt Social Media? 5 Thesen” von Stefan Evertz. In ersterer ging’s um die Berufsbilder „Community Manager” und „Social Media Manager” und Zertifikate. Wer die Session lesen will, kann dies in Lars Hahns Storify-Account tun. Stefan Evertz präsentierte seinen Sessionteilnehmern fünf Thesen, die seiner Meinung nach dazu führen, dass Social Media, wie wir sie bisher kennen, sterben. Mit dabei: Tod durch Algorithmus und Tod durch Messenger. Habt ihr ähnliche Bedrohungen für Twitter, Facebook und Co. festgestellt? Kurzum das Geheimnis einer guten BarCamp-Erfahrung: Erwarte nichts (und du wirst nicht enttäuscht)!
Leave it!
Um direkt überzuleiten: Vielleicht ist genau das mein Problem. Denn ich erwarte viel! Und daher kommt mir in diesem Blogbeitrag der kritische Part zu. Ich stelle bei mir eine starke BarCamp-Ermüdungserscheinung fest. Vor einigen Jahren noch nahm ich von jedem BarCamp (und ich war bei vielen) News und fachliche Hinweise mit, die ich in meiner täglichen Arbeit schnell und sinnvoll umsetzen konnte. Ich habe immer etwas gelernt – und diesen Anspruch habe ich an eine (Un)-Konferenz. Und einige BarCamps wie z. B. das CommunityCamp in Berlin fand ich sogar richtig wertvoll.
Inzwischen ist das fast kaum noch der Fall. Versteht mich nicht falsch. Ich bin begeisterte Netzwerkerin, kann unglaublich leicht mit anderen Menschen in Kontakt kommen und finde Branchentreffen toll. Auch mag ich Mettbrötchen und betreutes Trinken (wenn es Gin ist): aber ich habe beim #barcampDUS nichts Neues erfahren und das war auch schon im vergangenen Jahr so. Genau DAS erwarte ich jedoch, wenn ich – in diesem Fall – einen meiner wenigen freien Samstage dafür nutze. Ich will eben keine Sessions über Zwerge oder Polygamie! Warum auch? Darüber kann ich mich anderswo informieren oder austauschen, also wenn ich mal das Bedürfnis danach habe. Meine Highlight-Session war dann auch eher inspirierend auf einer Meta-Ebene, denn es ging um „Führen nach buddhistischen Prinzipien”. Und auf einer buddhistischen Ebene sind BarCamps und ich vielleicht nicht das ideale Gespann. Also, lautet mein Fazit zum heutigen Tage eher „Leave it“.
Jetzt seid ihr gefragt: Wie ist eure Meinung zu BarCamps: Love it or leave it?